Tag 10: The great capital city
Kaum zu glauben aber heute sind wir bereits um 03:45 Uhr aufgestanden.
Wir hatten nämlich für 05:30 Uhr einen Zug nach Washington D.C. gebucht. In die Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika.
Um 04:40 Uhr los mit dem Taxi zur Moynihan Train Hall at Penn Station. Dann mit dem Amtrak Acela in Richtung Washington. Die Abfahrt und der Einstieg läuft ähnlich wie auf einem Flughafen. Erst kurz vor Abfahrt wird das Gleis bekannt gegeben und dann stellen sich alle zum Boarding an. Nach 15 Minuten sind alle an Bord und die Fahrt geht los. Mit Zwischenstopps in Newark, New Jersey, Philadelphia, Wilmington Delaware und Baltimore ist man bei einer Reisegeschwindigkeit von ca. 200 km/h nach ziemlich genau 3 Stunden da. Unterwegs sieht man wirklich schöne Landschaften, die im Sonnenaufgang an einem vorbei ziehen.
Wir kamen pünktlich um 08:30 Uhr an der Union Station in Washington an. Es war noch etwas frisch mit knapp 8°C aber das sollte sich kurzfristig noch auf 19°C ändern. Und so war es dann auch.
Wir marschierten erstmal los. Vorbei an der Senate Fountain bis hoch zum Capitol. Ein wahnsinnig beeindruckendes Gebäude, wie es so in der aufgehenden Morgensonne da stand. Wir gingen weiter um das Gebäude herum und sahen dann von der National Mall, dass bereits Aufbauarbeiten für die Präsidentenwahl und oder den Amtswechsel aufgebaut wurden. Hier war nun auch das erste Memorial. Die National Mall ist gesäumt von Memorials diverser ehemaliger Präsidenten. Hier nun das erste auf unserem Weg, das Ulysses S. Grant Memorial (18. Präsident). Weiter entlang der National Mall sehr beeindruckend. Noch kaum Leute auf den Wegen und es war so still im Vergleich zu New York. Dann kamen wir zum Washington Monument. Erbaut zu Ehren des ersten Präsidenten George Washington. Es ist 169,05m (555 Fuß) hoch und besteht hauptsächlich aus Granit und weißem Marmor. Ein total schönes Monument! Hier versuchte ich dann mein Glück. Ich wollte gerne Karten für einen Besuch in der Spitze bekommen. Das war aus Deutschland nicht möglich, da man sich da schon 3 Monate im Voraus kümmern muss, um Karten zu bekommen aber da wussten wir noch gar nicht, dass wir überhaupt nach Washington fahren wollen. Also versuchte ich, noch 3 der wenig vorhanden Karten des selben Tages zu ergattern. Ein paar Karten werden nämlich am selben Tag ab 08:45 Uhr am Fuße des Wahrzeichens in der Monument Lodge aus gegeben. Und tatsächlich hatten wir Glück! Um 14:30 Uhr soll es nach oben gehen. Ich wusste bis vor kurzem gar nicht, dass man dort überhaupt hoch kann. Nun bekamen wir noch Karten und dann waren diese Karten sogar kostenlos! Wahnsinn!
Aber vorher erstmal weiter. Nun in Richtung Weißes Haus. Aufgrund einer Veranstaltung der Vize-Präsidentin, die hier morgen eine Veranstaltung hat, wurde das Weiße Haus relativ weiträumig abgesperrt und wir hatten keine wirklich gute Sicht. Schade aber nicht zu ändern. Immerhin mal gesehen. Dann also weiter und erstmal richtig frühstücken. Wir haben ein gutes Café gefunden und den Hunger gestillt. Waren ja nun auch schon ein paar Stunden auf den Beinen.
Danach dann weiter mit nem E-Scooter, denn es sollte bis zum Arlington Cemetery gehen. Vorher noch am World War II Memorial und am Lincoln Memorial (Abraham Lincoln, 16. Präsident) angehalten.
Arlington Cemetery ist mit ca. 260.000 Gräbern der zweitgrößte Friedhof der USA. Beigesetzt werden hier nur aktive oder ehemalige Streitkräfte der USA, Veteranen, jeder Präsident der USA, Witwer oder Witwen von Streitkräften oder Kinder von dort bestatteten. Unglaublich beeindruckend, wie hier die Grabsteine wie an einer Schnur aufgestellt sind. Exakt in einer Reihe. Keiner schief, höher oder niedriger als der Andere.
Wir sind bis zur Grabstätte der Kennedys gegangen. John F. Kennedy und Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis haben hier eine Grabstätte, auf der eine ständige Gasflamme brennt.
Nach dem Friedhof ging es dann mit dem E-Bike zum Martin Luther King Memorial, von dem man auch einen guten Blick über das Tidal Basin zum Thomas Jefferson Memorial (3. Präsident und einer der Gründerväter der USA) hat.
Dann drängte langsam die Zeit und wir machten uns auf den Weg zurück zum Washington Monument. Vorher noch die Räder an einer der zahlreichen Stationen abgeben. Wir wunderten uns aber, wieso auf einmal die Hauptstraße, die wir gerade überquert haben, von der Polizei komplett gesperrt wurde. Kurz danach wussten wir es dann aber: „The Beast“ des Präsidenten, also die voll gepanzerte Limousine, fuhr gleich in doppelter Ausführung mit viel Polizei und Secret Service davor und dahinter an uns vorbei. Total spannend!
Danach dann noch 15 Minuten gewartet und dann war es soweit.
Nach einer Sicherheitskontrolle wie am Flughafen, konnten wir dann mit dem Fahrstuhl die 550m zur Aussichtsplattform nach oben fahren. Und dann boten sich uns Bilder, die wir wahrscheinlich in unserem Leben nie wieder vergessen werden. Bei wieder bestem Wetter und klarer Sicht, konnten wir all die Memorials und wichtigen Gebäude von oben sehen. Sogar das Pentagon auf der anderen Uferseite des Potomac River, das, wie auch der Arlington Friedhof, im Bundesstaat Virginia liegt, konnte man erkennen. Aber seht auf den Bildern einfach selbst, welch tolle Aussicht wir hatten. Wir können es immer noch nicht fassen, auf einem solchen geschichtsträchtigen Monument, das die ganze Welt hauptsächlich aus dem Fernsehen kennt, gewesen sein zu dürfen. Man muss sagen, wir hatten auf dieser Reise schon wirklich viele Momente, die von Glück geprägt waren.
Als wir dann wieder am Boden der Tatsachen angekommen waren, mussten wir leider schon wieder den Weg in Richtung Union Station antreten, da unser Zug nach New York um 17:30 Uhr abfahren sollte. Am Bahnhof noch kurz einen Snack inhaliert und dann ging es pünktlich auf eine entspannte Fahrt in der Abenddämmerung zurück zur Penn Station nach Manhattan.
Anschließend noch ein Fußweg zum Hard Rock Café am Times Square zum Abendessen, wo wir diesen unfassbar tollen und ereignisreichen Tag noch einmal haben Revue passieren lassen. Wir hätten gerne noch etwas mehr Zeit gehabt, um Washington noch weiter zu erkunden aber wir sind sicher, dass wenn wir vielleicht nochmal ne Rundreise durch den Osten der USA machen sollten, werden wir hier auf jeden Fall mindestens eine Nacht bleiben.
Nun lassen wir die Bilder sprechen.
Morgen geht’s weiter mit dem nächsten Beitrag…
Wir waren genau so begeistert wie ihr. Washington ist echt beeindruckend und berührt einen durch die historische Bedeutsamkeit. Grüße aus Newport